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Klimatipp des Monats

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Überversorgung wird vom Sachverständigenrat für das deutsche Gesundheitswesen als „Versorgung, die über die Bedarfsdeckung hinausgeht“ definiert. Anders ausgedrückt handelt es sich um zu viel Medizin, also nicht indizierte Leistungen oder solche mit geringem Nutzen, welche den Aufwand nicht rechtfertigen. Überversorgung geht insgesamt mit einem Schaden für Patientinnen und Patienten einher und verbraucht Ressourcen, die an anderer Stelle effizienter eingesetzt werden könnten.


Auch ökologisch gesehen ist Überversorgung eine zentrale Herausforderung: Der weltweite Anteil des Gesundheitswesens am Treibhausgasausstoß wird auf ca. 5 Prozent geschätzt, wobei 70 Prozent im Zuge von Herstellung, Transport und Entsorgung von medizinischen Produkten, Arzneimitteln und Medizintechnik entstehen.


Die Bertelsmann-Stiftung benennt Fehlanreize im Gesundheitswesen, gesellschaftliche Trends („mehr Medizin ist besser“) sowie das Verhalten von Patienten (Ängste, geringe Gesundheitskompetenz) und Ärztinnen sowie Ärzten („Defensivmedizin“) als Ursachen.

Für die Bekämpfung von Überversorgung benötigt es Engagement „von oben“, also von Kostenträgern, Selbstverwaltungen und Gesundheitspolitik, sowie „von unten“, bei Gesundheitspersonal und Patienten.


Wichtige Ansatzpunkte in der ärztlichen Versorgung sind das Vermeiden von Medikamenteneinsatz und Deprescribing (Absetzen von Medikamenten) insbesondere bei Multimedikation, das Einsparen von medizinischen und chirurgischen Eingriffen, ein rationaler Einsatz bildgebender Verfahren und die Stärkung palliativer Medizin.


Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin „Schutz vor Über- und Unterversorgung“ bietet zahlreiche Hinweise zur kritischen Indikationsstellung für viele invasive und operative Eingriffe. Unter folgenden Link erhalten Sie dazu Patienteninformtionen...


Dr. rer. medic. Nikolaus Mezger, KLUG Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V.

 
 

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